Die Medizinische Trainingstherapie umfasst gezielte trainingsspezifische Übungen zum Zwecke der Rehabilitation und Prävention von Verletzungen unter physiotherapeutischer Aufsicht.
Dabei kommen folgende Methoden zur Anwendung:
Die Sensomotorik beschreibt das Zusammenspiel zwischen der Aufnahme sensorischer
Reize über sogenannte Propriozeptoren, deren Verarbeitung im Zentralnervensystem mit
dem Ziel, ein schnelle adäquate Muskelreaktion zu erzeugen.
Propriozeptoren sind Rezeptoren in unseren Muskeln, Sehnen und Gelenken. Sie messen
die Länge unserer Muskeln, die Spannung in unseren Sehen und die Stellung der Gelenke
im Raum und sollen uns ermöglichen, das körperliche Gleichgewicht bei äußeren
Einwirkungen wie plötzlichen Beschleunigungen, Lasten oder Hebelkräfte und auch
instabile Untergründe beim Wandern oder Laufen sofort wiederherzustellen.
Als Kraftausdauertraining wird ein muskuläres Training bezeichnet, das darauf
ausgerichtet ist, eine Kraft über einen bestimmt langen Zeitraum aufrecht zu erhalten.
Hierbei trainieren Sie mit Intensitäten zwischen 30% bis 50% Ihrer Maximalkraft und
Wiederholungszahlen zwischen 20 und 40 Repetitionen.
Der besondere Wert dieser Trainingsform ist einerseits durch die gute Zirkulation von
Gewebsflüssigkeiten und der guten Sauerstoffaufnahme der Muskulatur (Kapillarisierung)
und andererseits durch die äußerst effiziente Möglichkeit der Verbesserung und Erhaltung
der Gelenkmobilisation und der koordinativen Fähigkeiten gekennzeichnet.
Damit ist vor allem das extensive Kraftausdauertraining hervorragend als
Grundlagentraining geeignet und dient dem komplizierten Sehnen- und Gelenkapparat
zur notwendigen Anpassung an die Belastungssteigerung.
Beim Training der Muskelhypertrophie, dem Gegenteil der Muskelatrophie, welche häufig
durch Inaktivität verursacht aber auch als Sekundäratrophie infolge neurologischer
Erkrankungen oder verletzungsbedingter Ruhigstellung anzutreffen ist, liegt der
Schwerpunkt in der Vergrößerung des Muskelquerschnitts durch das Dickenwachstum
der Muskelfasern. Die Anzahl der Muskellfasern erhöht sich dabei nicht.
Trainiert wird mit Intensitäten zwischen 60% und 80% der Maximalkraft und
Wiederholungszahlen zwischen 8 und 15 Repetitionen.
Das Training der Intramuskulären Koordination zielt auf die Verbesserung der Maximalkraft ab. Die Maximalkraft wird in der Sportwissenschaft als Fähigkeit beschrieben, bei der ein Muskel bewusst seine maximale Kraftentfaltung durch die größtmögliche Rekrutierung seiner Muskelfasern erreicht. Das Maximalkrafttraining erfordert Belastungsreize zwischen 80% und 100% des maximal Möglichen und Wiederholungszahlen zwischen 1 und 6 Repetitionen. Diese Trainingsform findet zumeist im Leistungssport aber auch bei besonders hoher körperlicher beruflicher Belastung Anwendung.
Welche Trainingsform für sie geeignet ist, wird individuell mit ihnen besprochen. Ein Warm Up und die Dehnübungen, die im Anschluss an das Medizinische Gerätetraining durchgeführt werden sollten, sind selbstverständlich Bestandteil des Übungsablaufes.
Nach erfolgter Einweisung, Sie benötigen dafür eine Heilmittelverordnung der Physiotherapie für die Gerätegestützte Krankengymnastik, haben Sie die Möglichkeit, selbständig zu trainieren. Hierfür erheben wir keine Aufnahmegebühr und Sie gehen keinerlei vertragliche Bindung ein. Mit dem Erwerb einer Zehnerkarte (z.Zt. 66,00 Euro) haben Sie innerhalb unserer Öffnungszeiten freien Zutritt zu unserem Trainingsbreich. Empfehlenswert sind im Sinne eines Aufbautrainings zu Beginn 2-3 Einheiten pro Woche und für ein Erhaltungstraining 1-2 Einheiten pro Woche durchzuführen.
Ein gesunder Organismus ist stets bestrebt, ein Gleichgewicht zwischen Belastung und Belastbarkeit aufrechtzuerhalten. Entscheiden Sie selbst.
Wir wünschen Ihnen Viel Erfolg!